Beide Diagramme wurden im Sommer (Juni/Juli) – der Hauptsammelzeit der Honigbiene – aufgenommen. Betrachtet man die Diagramme, kann der Verlauf folgendermaßen beschrieben werden:
Auf der y-Achse ist jeweils die Masse des Bienenstocks aufgetragen, die x-Achse spiegelt den zeitlichen Verlauf (jeweils 14 Tage) wieder. Im Laufe der 14 Tage sinkt die Masse beim ersten Bienenstock (FKG) kontinuierlich um in etwa ein halbes Kilo. Im Laufe der 14 Tage steigt die Masse des zweiten Bienenstocks (GSC) kontinuierlich um in etwa fünf Kilogramm. Dabei fällt auf, dass zu Beginn des Tages und nachts die Masse immer zurückgeht, am Tagesende ein Massenhöhepunkt erreicht wird, der jeweils über der Masse des Vortags liegt.
Wie ist dieser Kurvenverlauf zu erklären? Betrachten wir den Bienenstock (GSC) für sich, ist der Massenrückgang nachts und zu Beginn des Tages damit zu erklären, dass die Bienen (und vor allem die Bienenbrut) auch in der Nacht Nahrung aufnehmen. Dabei verbrauchen die Tiere Honig und der Bienenstock verliert an Gewicht. In der Früh fliegen die Bienen aus, um Nektar zu sammeln. Da die Flugbienen den Stock verlassen, sinkt hier das Stockgewicht abermals.
Dies erklärt jedoch noch nicht den Gewichtsverlust der am Bienenstock (FKG) beobachtet werden kann. Hier ist das Problem, dass die Bienen sehr stark von der Varroamilbe befallen sind. Dieser starke Varroabefall hat zwei Folgen. Erstens: Die Gesamtzahl der Bienen im Bienenstock geht zurück, da die Varroa einerseits vor allem die Brut befällt und befallene, geschädigte Bienen den Stock verlassen und „draußen“ sterben. Ursächlich für dieses Verhalten ist, dass kranke Bienen den Bienenstock „schützen“ möchten und dabei das Risiko vermeiden, weitere Bienen mit einem Erreger anzustecken. Zweitens: Die Schädigung durch die Varroamilbe führt häufig zu einer Schädigung der Flügel, wodurch die Zahl der Flugbienen immer stärker zurückgeht. Letztendlich wird nur noch sehr wenig Nektar eingetragen.
Die kontinuierliche Gewichtsabnahme im Sommer des FKG-Bienenstocks weißt demnach auf eine Erkrankung dieses Bienenvolkes hin.
Mit Hilfe der Daten können verschiedene wissenschaftliche Fragestellungen aufgeworfen werden. Wir laden Sie ein, sich mit den Daten der eHives auseinanderzusetzen, um diese und ähnliche Fragen zu diskutieren. Gerne können Sie sich dazu jederzeit an uns wenden.
(cb) 2017-02-09