Das eHive Projekt

In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über das Projekt, die Möglichkeiten für Sie und die aktuellen Fortschritte in der Entwicklung geben.

Was wollen wir mit dem Projekt erreichen?

Schon seit Jahren sterben jedes Jahr mehr Bienenvölker, derzeit etwa 40% jährlich. Bei Wissenschaftlern klingeln da alle Alarmglocken, denn: Die Biene gehört zu den wichtigsten Nutztieren unserer Landwirtschaft. Gleichzeitig gilt nur ein Bruchteil ihrer Eigenschaften als erforscht, d.h. bei Vorschlägen gegen das Bienensterben kann man meist wenig über deren Wirksamkeit aussagen. Unser Ziel ist es, durch die BeeBIT eHives ein System bereitzustellen, das auch Schülern die Forschung an der Biene nahebringt und gleichzeitig Wissenschaftlern ein mächtiges Werkzeug zur qualitativen und quantitativen Bienenforschung an die Hand gibt.

Was sind die eHives?

Entstanden ist das BeeBIT-Projekt aus dem HOBOS-Projekt der Universität Würzburg. Bei HOBOS handelt es sich um einen Bienenstock, der mit Hightech-Sensoren überwacht wird und dessen Daten online zur Verfügung stellt. Doch es ist eben nur ein Bienenvolk mit fest definierten geographischen und meteorologischen Rahmenbedingungen, dessen Daten nur eingeschränkt auf Völker in anderen Regionen der Welt übertragbar sind. So entstand die Idee des eHives: Ein relativ günstiges System zur Überwachung von Bienenvölkern, dessen Anschaffungshürde durch die geringen finanziellen und Wartungsanforderungen für Schulen und andere Einrichtungen relativ niedrig ist.

Ein eHive an der Umweltstation in Würzburg.

Jeder der eHives ist mit einem Paket an Sensoren ausgestattet: 6 Temperatursensoren und ein Feuchtesensor überwachen das Klima des Bienenstocks. Eine Stockwaage erlaubt jederzeit Rückschlüsse auf den Honigertrag. Mit einem eigens entwickelten Sensor zur Messung der Ein- und Ausflüge wird die Aktivität der Bienen überwacht. Die professionelle Wetterstation liefert Umweltdaten – all diese Parameter werden im Minutentakt aufgezeichnet und können in Echtzeit auf den Server gesendet werden.

Wie kann eine Bildungseinrichtung davon profitieren?

Das BeeBIT-Projekt ist durch Erasmus+ von der Europäischen Union gefördert, um Unterrichtsmaterialen aufbauend auf den Daten der eHives zu erstellen. Schüler können mit echten Daten statt realitätsfernen und konstruierten Beispielen arbeiten, sei es im Biologie-, Mathematik- oder Informatikunterricht. Wir haben bereits eine Beispielstunde auf unsere Homepage gestellt. Die im Rahmen des Erasmus-Plus-Projektes erstellten Stunden werden kostenlos und öffentlich zugänglich auf der Projekthomepage veröffentlicht. Wenn Sie selbst Unterrichtsmaterialien anderen Schulen zur Verfügung stellen wollen, sprechen Sie uns an!
Natürlich lässt das Projekt auch eigenständige Schülerforschungsprojekte zu und fördert durch mögliche Kooperationen mit anderen Schülern in anderen Ländern auch die interkulturelle Zusammenarbeit.

Wie kann eine Forschungseinrichtung davon profitieren?

Das BeeBIT-Projekt gibt durch die baugleichen eHives die Möglichkeit, nicht nur von einem Volk Daten zu erheben und auszuwerten, sondern von mehreren Völkern in ganz unterschiedlichen geographischen Gegebenheiten. Dadurch existieren vergleichbare Daten, welche freilich helfen können, das Leben – und Sterben – der Bienen besser zu verstehen. So konnte beispielsweise ein CCD-Event (Colony Collapse Disorder) noch nie sensorisch aufgezeichnet werden, dies könnte uns dank Beobachtung vieler Völker durchaus gelingen.

(team) 2015-08-01